Kindheit im Wandel
In den letzten 30 Jahren hat sich in der Erziehung vieles verändert. Früher standen Gehorsam und Unterwürfigkeit an oberster Stelle. Die Rollenverteilung war ganz klar zugeordnet. Früher sind die meisten Kinder in so genannten intakten Familien aufgewachsen. Der Vater sorgte für den Lebensunterhalt und die Mutter war für die Kinder und den Haushalt verantwortlich. Am Vormittag waren die Kinder im Kindergarten und wurden von den Erzieherinnen betreut. Abends kam der Vater nach Hause und man aß zusammen.
Daran hat sich so einiges geändert. Dies soll aber nicht heißen, dass die heutigen Kinder es leichter oder besser hätten. Viele Kinder bekommen schon in jüngster Kindheit mit, wie stressig das Leben ist. Sie werden oft vom Babytreff, zur Musikfrüherziehung oder zum Sport gebracht. Sie wandern von einer Betreuerin zur nächsten. Sich mal mit anderen Kindern einfach mal auf der Straße treffen und spielen ist für die meisten Kinder was ganz fremdes.
Auch die heutige Wohnsituation lässt oftmals zu wünschen übrig. Meist sind die Kinderzimmer die kleinsten Zimmer in der Wohnung, so dass die Kinder gar keine Möglichkeit haben sich auszutoben. Auch intolerante Nachbarn und dünne Wände tragen ihren Teil dazu bei.
So lässt es sich zum Teil erklären warum in unsrer Zeit so viele Kinder schon zu verschiedenen Therapien (Ergo, Logo) müssen.
Wer sich die Zeit nimmt, über diese Thematik intensiv nachzudenken, wird feststellen, dass es gut ist, wenn Eltern, Lehrer, Erzieherinnen und Tagesmütter sich auf diese veränderte Kindheit einstellen und sich genauso weiterentwickeln, wie unsere Kinder.